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Call for Posters: Methodenmesse auf der IDS-Jahrestagung 2025 in Mannheim
Vom 11.-13. März 2025 findet die Jahrestagung 2025 des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim unter dem Rahmenthema „Deutsch im Wandel“ statt.
Bestandteil der Tagung wird am Mittwoch, 12. März 2025, eine Projekt- und Methodenmesse zu diesem Thema sein. Wir rufen auf zur Einreichung von Beiträgen, die sich mit methodischen Ansätzen und Perspektiven zur Erforschung von Sprachwandel und seinen Determinanten auseinandersetzen. Der Fokus liegt auf Ressourcen, Methoden und Werkzeugen, die am besten anhand kurzer Anwendungsstudien präsentiert werden. Dabei begrüßen wir insbesondere Beiträge, die sich mit der deutschen Sprache beschäftigen bzw. auf das Deutsche anwendbare Methoden oder Tools vorstellen.
Insbesondere freuen wir uns über:
- Beiträge, die für andere nutzbare schriftliche oder mündliche Korpora vorstellen, die sich zur Erforschung von Sprachwandel eignen,
- Beiträge, die empirische Daten anderen Typs (z.B. Eye Tracking oder Sprachumfragedaten) vorstellen, die sich zur Erforschung von Sprachwandel eignen,
- Beiträge zu Werkzeugen, Tools oder Plattformen für die Untersuchung von Sprachwandel,
- Beiträge, die sich mit praktischen Herausforderungen der Untersuchung von Sprachwandel beschäftigen, z.B. Korpusaufbau oder Datenaufbereitung für die statistische Analyse von Sprachwandeldaten,
- Beiträge zur Visualisierung und zu anderen Methoden der Vermittlung von Ergebnissen der Sprachwandelforschung,
- Beiträge, die sich auf neuartige Methoden der Operationalisierung/Messung von Sprachwandel (z.B. mit Hilfe von Large Language Models) fokussieren.
Die Beiträge werden in Form eines Posters und ggf. einer Softwaredemonstration präsentiert. Auf der Tagung wird jeder Beitrag in einem einminütigen Schlaglicht dem Publikum vorgestellt, anschließend gibt es die Gelegenheit, die Inhalte im Rahmen einer ca. eineinhalbstündigen Postersession zu demonstrieren und Fragen zu beantworten. Ausgearbeitete Beiträge sollen im Anschluss an die Tagung bei IDSopen digital nach dem Open-Access-Prinzip publiziert werden.
Wenn Sie einen Beitrag zur Methodenmesse beisteuern möchten, bitten wir um ein nicht anonymisiertes Abstract auf Deutsch (ca. 500 Wörter exkl. Literaturangaben; in einem editierbaren Format) bis zum 30. September 2024 an die Adresse methodenmesse2025@ids-mannheim.de. Über die Annahme der Beiträge entscheidet das Organisationsteam bis zum 30. November 2024.
Organisationsteam: Annelen Brunner, Gabriele Diewald, Sandra Hansen, Kristin Kopf, Angelika Wöllstein
Wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in (m/w/d)
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) ist eine Vereinigung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit einer über 300-jährigen Geschichte, die den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördert. Ihr wissenschaftliches Profil ist vor allem geprägt durch geistes- und kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung, interdisziplinäre Gesellschafts- und Politikberatung auf verschiedenen Feldern und die Kommunikation von Wissenschaft in die Öffentlichkeit.
Die Akademie startete 2024 das interakademische Akademienvorhaben „Historische Fremdsprachenlehrwerke digital. Sprachgeschichte, Sprachvorstellungen und Alltagskommunikation im Kontext der Mehrsprachigkeit im Europa der Frühen Neuzeit“ unter Leitung von Prof. Dr. Horst Simon (Freie Universität Berlin), Prof. Dr. Natalia Filatkina (Universität Hamburg) und Prof. Dr. Andrea Rapp (Technische Universität Darmstadt). Dessen Ziel ist die Volltexterschließung, korpuslinguistische Aufbereitung, Annotation, digitale Vernetzung sowie die sprach-, kultur- und wissenshistorische Auswertung von mehrsprachigen Fremdsprachenlehrwerken aus der Frühen Neuzeit. Im Rahmen des Vorhabens wird das gesamte überlieferte Material, in dem das Deutsche eine der Sprachen ist, nach einem gestuften Konzept volltexterschlossen, nachhaltig aufbereitet und für weitere Analysen bereitgestellt. Damit wird es zum ersten Mal möglich sein, die historischen Wurzeln der heutigen Mehrsprachigkeit in Europa aus der Perspektive alltagssprachlicher Praxis des Fremdsprachenerwerbs und der Fremdsprachen- und Wissensvermittlung in der Frühen Neuzeit zu beantworten.
Die Akademie sucht für dieses Akademienvorhaben zum frühestmöglichen Zeitpunkt
eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in (m/w/d)mit Gelegenheit zur Promotion im Umfang von 65 % der vollen tariflichen Arbeitszeit. Die Stelle ist vorerst befristet auf 24 Monate (eine Verlängerung wird angestrebt)
Ihre Aufgaben:
- Wissenschaftliche Mitarbeit bei der Erstellung, Annotation und Analyse eines digitalen Korpus frühneuzeitlicher Fremdsprachenlehrwerke
- Forschung im Bereich von Historischer Grammatik/Pragmatik/Soziolinguistik anhand des Korpusmaterials bzw. Forschung im Bereich Linguistik multilingualer Korpora
Ihr Profil:
- Erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium in einem projektrelevanten philologischen Fach (Germanistik, Romanistik, Slawistik und/oder Allgemeine Sprachwissenschaft o. ä.)
- Sehr gute Kenntnisse im Bereich der Historischen Sprachwissenschaft und / oder Korpuslinguistik
- Sehr gute Kenntnisse in mehreren der relevanten Korpussprachen (einschließlich historischer Sprachstufen mindestens einer), vor allem Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, auch Latein, Englisch, Niederländisch, Polnisch, Tschechisch usw.
- Interesse an wissens- und kulturhistorischen Fragestellungen
- Es wird erwartet, dass eine sprachwissenschaftliche Promotion im Themenbereich des Projekts erarbeitet wird.
- Erfahrung mit digitalen Arbeitsumgebungen
- Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
- Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Anforderungen und Bereitschaft, sich in neue Fragestellungen und Methoden einzuarbeiten
- Ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit
Was wir bieten:
- Eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem engagierten Team an einer lebendigen Forschungseinrichtung
- Betriebliche Altersvorsorge und vermögenswirksame Leistungen
- Zuschuss zum VBB-Firmenticket
- 30 Tage Urlaub bei einer Vollzeittätigkeit, zusätzlich 24.12. und 31.12. freigestellt
- Attraktive Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung im aktiven Digital-Humanities-Umfeld der BBAW
- Familienfreundliche Arbeitsbedingungen an einem attraktiven Arbeitsplatz in Berlin-Mitte
Die Vergütung erfolgt nach der Entgeltgruppe E 13 TV-L Berlin. Der Dienstort ist Berlin.
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ist bestrebt, den Anteil von Frauen in Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind, nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes und des Frauenförderplanes zu erhöhen, daher sind Bewerbungen von Frauen ausdrücklich erwünscht. Bewerbungen von Frauen werden bei gleichwertiger Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen von Personen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht; Bewerbungen von schwerbehinderten Personen werden bei gleicher Eignung vorrangig berücksichtigt.
Als Ansprechpartnerin steht Ihnen die Leiterin der Arbeitsstelle, Dr. Josephine Klingebeil-Schieke, zur Verfügung (josephine.klingebeil-schieke@bbaw.de).
Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte möglichst in einer PDF-Datei (max. 5 MB) unter der Kennziffer AV 06 2024 bis zum 26.09.2024 an die:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Referat Personal und Recht
Ines Hanke
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Bitte laden Sie Ihre Bewerbungsmappe unter folgendem Link hoch:
https://nubes.bbaw.de/s/RbiqBJoGJaZk8R3
Bitte beachten Sie, dass wir nach Ende der Bewerbungsfrist zu Ihnen Kontakt aufnehmen werden und Sie nach dem Upload der Bewerbungsunterlagen zunächst keine separate Bestätigung erhalten.
Die Auswahlgespräche finden voraussichtlich in der 42. Kalenderwoche in Berlin statt.
Edirom Summer School 2024
Das Zentrum Musik – Edition – Medien (ZenMEM) und der Virtuelle Forschungsverbund Edirom (ViFE) laden sehr herzlich ein zur diesjährigen 15. Edirom Summer School vom 23. bis 27. September im Heinz-Nixdorf-Institut der Universität Paderborn. Die Registrierung ist offen bis 18. September 2024.
Keynote
Zum Auftakt spricht Dr. Tessa Gengnagel am Mo. 23. Sept. ab 18:15 Uhr im Foyer des HNI (Fürstenallee 11) über
„Walzerkrieg und Maschinengott: Zur Edition multimedialer Werkkomplexe am Beispiel von Film und Musik“
Zur öffentlichen Keynote sind Sie auch ohne vorherige Anmeldung sehr herzlich eingeladen. Die Keynote wird digital gestreamt, der Link wird noch bekanntgegeben.
Programm
Das umfangreiche Kursprogramm (https://ess.uni-paderborn.de/2024/programm.html) rund um Digitale Edition, digitales Arbeiten in den Kultur- und Geisteswissenschaften, Textkodierung und Musikkodierung richtet sich an Interessierte aller Fächer.
Anmeldung
Die Anmeldung zur ESS (https://ess.upb.de/2024/registrierung.html) ist noch bis zum 18. September möglich. Warten Sie aber nicht zu lange, denn wir können in diesem Jahr aus Kapazitätsgründen auch bei hoher Nachfrage keine Zusatzkurse anbieten! Für Studierende der UPB, die die ESS als Lehrveranstaltung (Blockseminar) besuchen, sind die Kurse kostenlos.
Poster-Session
Sie haben ein Projekt, eine Idee oder möchten einfach zeigen woran Sie arbeiten? Dann nichts wie raus aus dem Elfenbeinturm! Stellen Sie einfach ein Poster zusammen und bringen Sie es mit zur ESS. Wir freuen uns über alle Poster-Vorschläge, die uns (formlos) über ess@edirom.de erreichen.
Weitere Infos unter https://ess.upb.de/2024/programm.html
Für Rückfragen ist das Orga-Team der Edirom-Summer-School unter ess(at)edirom(dot)de zu erreichen.
Bleibt alles anders: 10 Jahre correspSearch
Seit 2014 sammelt correspSearch die Metadaten von edierten Briefen und stellt sie zur projektübergreifenden Recherche bereit. Pünktlich zum runden Geburtstag gibt es jetzt neue Features: Visualisierungen, Volltextsuche und einen SPARQL-Endpoint. Über 270.000 edierte Briefe sind recherchierbar. Grund genug, nicht nur die neuen Funktionen vorzustellen, sondern auch zurück zu blicken und zu schauen, was noch kommt.
Von Stefan Dumont, Sascha Grabsch, Jonas Müller-Laackman, Ruth Sander und Steven Sobkowski
Blick zurück
Vor zehn Jahren, genauer gesagt am 1. September 2014, ging correspSearch mit einer E-Mail an die TEI-Liste und einem DHd-Blogpost offiziell online. Die Initiative zum Webservice war im Februar 2014 im Workshop „Briefeditionen um 1800: Schnittstellen finden und vernetzen“ entstanden, der von Anne Baillot und Markus Schnöpf an der BBAW organisiert worden war. Dort stellte Peter Stadler die Überlegungen zum geplanten TEI-Element correspDesc vor und äußerte in diesem Rahmen auch die Idee, über ein Austauschformat Korrespondenzmetadaten aus Briefeditionen bereitzustellen und editionsübergreifend zu aggregieren (Stadler 2014).
Screenshot der Suchoberfläche im Prototypen von correspSearch, ca. 2015Im Nachgang zum Workshop wurde an der BBAW von Stefan Dumont der Prototyp eines Webservices entwickelt, der Dateien aggregieren und basal schon recherchierbar machen konnte: correspSearch (Dumont 2018; 2023). Gleichzeitig wurde von einer Taskforce der TEI Correspondence SIG die Modellierung von correspDesc abgeschlossen (Stadler, Illetschko und Seifert 2016). Mit dem Eingang von correspDesc in die TEI-Richtlinien (Version 2.8.0) im Frühjahr 2015 konnte auch das Correspondence Metadata Interchange Format (CMIF), das ebenfalls im Rahmen der TEI Correspondence SIG entwickelt wurde, in einer ersten Version finalisiert werden. Das CMIF setzt auf ein sehr reduziertes und restriktives Set an Elementen (und damit Informationen). Charakteristisch ist die konsequente Nutzung von URIs aus Normdateien wie der Gemeinsamen Normdatei (GND) für Personen und GeoNames für Orte. Dadurch können diese Entitäten projektübergreifend eindeutig identifiziert und gesucht werden.
Von Beginn an war correspSearch auf die Datenbereitstellung seitens der Editionsvorhaben, Forschungsprojekte und Institutionen angewiesen. Datenbeiträger der ersten Stunde waren z.B. die Weber-Gesamtausgabe und Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800. In den folgenden Jahren wuchs der Datenbestand langsam, aber stetig an. Im Sommer 2016 konnten schon über 17.000 edierte Briefe nachgewiesen werden. Das – und die Auszeichnung von correspSearch mit dem Berliner DH-Preis 2015 – gab Rückenwind für die Beantragung eines DFG-Projekts. Der Antrag wurde dankenswerterweise positiv beschieden und das Projekt konnte 2017 starten.
Im Rahmen des DFG-Projekts wurde der Prototyp durch eine neue, modularisierte Softwarearchitektur ersetzt, die im Kern vor allem auf die Suchmaschinensoftware Elasticsearch setzt. Dadurch können auch sehr große Mengen an Meta- und Volltext-Daten (zu letzterem siehe weiter unten) performant durchsucht werden. Auch für Harvesting, Ingest und API wurden jeweils neue Applikationen entwickelt, die einen sicheren und stabilen Produktivbetrieb gewährleisten.
Kartenbasierte Suche in correspSearchDie Software Elasticsearch ermöglichte auch eine facettierte Suche, so dass Suchergebnisse weiter exploriert und gefiltert werden können. Dabei wurden auch einige Filter entwickelt, die erst durch die Anreicherung der aggregierten CMIF-Daten mit weiteren Normdaten möglich werden. So können jetzt auch Briefe nach Geschlecht sowie Berufen ihrer Korrespondenten:innen recherchiert werden. Dazu nutzt correspSearch Daten aus der Gemeinsamen Normdatei und Wikidata nach. Mit Hilfe der von GeoNames bezogenen Geokoordinaten kann z.B. die kartenbasierte Suche benutzt werden. Hier kann nach Briefen anhand einer Region gesucht werden, die entweder frei eingezeichnet wird oder aus einem in HistoGIS vorgehaltenen, historischem Staatsgebiet (nach 1815) ausgewählt wird. Die neue Suchoberfläche wurde in Vue.js umgesetzt, die Website insgesamt ist nun responsiv und kann daher auf allen Endgeräten genutzt werden.
Erfassungsmaske im CMIF CreatorDarüber hinaus wurde mit dem CMIF Creator ein browserbasiertes Eingabeformular geschaffen, mit dessen Hilfe Wissenschafter:innen ohne technische Vorkenntnisse digitale Briefverzeichnisse ihrer Editionen erstellen können. Bei der Eingabe von Personen und Orten kann auch direkt bequem die GND bzw. GeoNames angefragt werden, um Normdaten-IDs für Personen und Orte zu ergänzen. Die Services CMIF Check und CMIF Preview unterstützen die Überprüfung von CMIF-Dateien. Außerdem wurden eigens Erklärvideos zu correspSearch und zum CMIF Creator produziert, die die bereits vorhandene Dokumentation ergänzen. Auch die Community stellte dankenswerterweise Tools für die CMIF-Erstellung bereit: So entwickelte Klaus Rettinghaus das Python-Tool CSV2CMI, das CSV-Tabellen in CMIF-Dateien umwandeln kann. Das Tool wird von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften auch als Webservice angeboten – ergänzt um den Dienst ba[sic]?.
Das Widget csLink im Einsatz in der Weber-Gesamtausgabe (unten rechts)Im DFG-Projekt wurde außerdem das Javascript-Widget csLink entwickelt, das zu einem edierten Brief in der eigenen digitalen Edition auf zeitlich benachbarte Briefe der Korrespondenzpartner:innen aus anderen Editionen hinweist (dafür fragt es die API von correspSearch ab). Dieser ‚erweiterte Korrespondenzkontext‘ kann sehr interessant sein, denn eine Person kann über ein Ereignis etc. an verschiedene Korrespondenzpartner schreiben – und das unter Umständen auch mit unterschiedlichem Inhalt (Dumont 2023, 745). Das Widget csLink ist unter einer freien Lizenz publiziert und kann von jeder digitalen Edition nachgenutzt werden.
2018 kam ein kleines Nebenprojekt hinzu, das von Student:innen initiiert und umgesetzt wurde: quoteSalute (Lou Klappenbach, Marvin Kullick und Louisa Philipp, betreut von Stefan Dumont, Frederike Neuber und Oliver Pohl). Der Dienst quoteSalute bietet kuratierte Grußformeln aus edierten Briefen an, die in der eigenen (E-Mail-)Korrespondenz verwendet werden können (siehe hierzu auch den Artikel im DHd-Blog). QuoteSalute wurde mit dem DARIAH-DE DH-Award 2018 ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde zudem der community-getriebene Projektverbund aus correspDesc, CMIF & correspSearch mit dem Rahtz Price for TEI Ingenuity der Text Encoding Initiative ausgezeichnet.
Zufällige Grußformeln mit quoteSaluteIm Laufe der vergangenen Jahre wuchs die Anzahl der in correspSearch nachgewiesenen Briefe durch zahlreiche Datenbereitstellungen – der größte Teil kam dabei aus der Fachcommunity, d.h. von den Editionsvorhaben und Institutionen selbst. Alle Datenbeiträger aufzuzählen würde den Rahmen dieses Blogbeitrags leider sprengen, aber einige sollen (neben den schon oben genannten) beispielhaft erwähnt werden: Alfred Escher-Briefedition, Alexander Rollett. Seine Welt in Briefen 1844-1903 (ZIM Graz), Briefe der Bach-Familie (Sächsische Akademie der Wissenschaften und Bach-Archiv Leipzig), Arthur Schnitzler – Briefwechsel mit Autorinnen und Autoren (M. A. Müller, G. Susen, L. Untner, ÖAW; nicht nur selbst edierte Briefe, sondern auch Metadaten zu Schnitzler-Briefen in anderen Editionen), Digitale Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels (J. Strobel & C. Bamberg), Briefe Friedrich Wilhelm Joseph Schelling 1786-1802 (BAdW), Melanchthon-Briefwechsel (Heidelberger Akademie der Wissenschaften), hallerNet, verschiedene Editionen, die im Rahmen des von Annika Rockenberger geleiteten Projekts Norwegian Correspondences (NorKorr) erfasst bzw. bereitgestellt wurden (z.B. zu Camilla Collet oder Edvard Munch), die Korrespondenz von Otto Nicolai (K. Rettinghaus), Hallesche Pastoren in Pennsylvenia (Franckesche Stiftungen), Briefe an Johann Wolfgang Goethe (Klassik Stiftung Weimar), Briefe von und an Theodor Fontane (Fontane-Archiv Potsdam), die Korrespondenz von Paul d’Estournelles de Constant (Anne Baillot & Team), The Mary Hamilton Papers (D. Denison et al.), das Thomas Gray Archive (R. Eck & A. Hubert), CatCor – The Correspondence of Catherine the Great … die Liste ließe sich fortsetzen. Eine vollständige Übersicht aller CMIF-Dateien bzw. Publikationen kann hier eingesehen werden.
CorrespSearch ist für die aggregierten Daten übrigens keine Einbahnstraße: Der Webservice kann auch – übrigens bereits seit dem Launch 2014 – über APIs abgefragt und die Daten unter einer freien Lizenz maschinenlesbar abgerufen werden. Als Formate stehen TEI-XML, TEI-JSON sowie CSV zur Verfügung – in der API-Dokumentation können die Details eingesehen werden. Darüber hinaus bietet eine BEACON-Schnittstelle die Möglichkeit, die in correspSearch nachgewiesenen Korrespondenzen automatisiert (etwa aus Personenregistereinträgen) zu verknüpfen. Im Herbst 2023 wurde die technisch rundum erneuerte API 2.0 gelauncht, die auch bei großen Abfragen eine gute Performance gewährleistet.
Stand der Dinge: Version 3.0 mit Visualisierungen und Volltextsuche
Vor kurzem konnte das DFG-Projekt erfolgreich abgeschlossen werden und die Version 3.0 des Webservices correspSearch freigeschaltet werden. Damit einhergehend stehen nun auch neue Funktionen bereit. Neben Verbesserungen wie durchsuchbare Facetten, wurden auch zwei grundlegend neue Funktionen eingeführt.
Die (publizierte) Korrespondenz von A. v. Humboldt im Zeitverlauf visualisiertZum einen können Suchergebnisse nun auch in Visualisierungen exploriert werden. Zur Auswahl stehen drei verschiedene Visualisierungstypen: Zeitverlauf (als gestapeltes Balkendiagramm) der Korrespondenzen, Kartenansicht der Schreib- und Empfangsorte (ebenfalls im Zeitverlauf) und Netzwerkdarstellung der Korrespondenzpartner:innen. Alle drei Visualisierungen können aus dem Suchergebnis heraus (also nach dem Ausführen einer initialen Suche) aufgerufen werden. Je nach Suche eignen sich die verschiedenen Visualisierung unterschiedlich gut für eine weitere Exploration. Während der Zeitverlauf gut für die Darstellung einer Gesamtkorrespondenz ist (etwa die von Constance de Salm-Salm), eignet sich die Kartenansicht besonders gut für Reisekorrespondenzen (etwa die von A. v. Humboldt 1829 in Russland).
Korrespondenznetz aus den Daten der Weber-GesamtausgabeDie Netzwerkansicht dagegen ist interessant für nicht personenzentrierte Abfragen oder Editionen, die auch Briefe Dritter bzw. aus dem Umfeld enthalten (z.B. der Weber-Gesamtausgabe). Außerdem lassen sich mit ihr auch gut Briefnetze und Briefnetzwerke von ganzen Zeitschnitten erkunden (etwa 1789-1798). Allen Visualisierungen kann man durch Zoom-Funktion und Pop-Ups die zugrundeliegenden Metadaten entnehmen. Auch ist ein Wechsel zurück ins Suchergebnis für detailliertere Recherchen an vielen Stellen möglich. Das reibungslose “Switchen” vom Suchergebnis in die Visualisierung und zurück war ein zentraler Punkt im Konzept der Visualisierungen, die mit Hilfe von D3.js umgesetzt wurden.
Trefferanzeige der Suche nach „Jubiläum*“ in correspSearch. Über den Textsnippets ist markiert, ob es sich um Treffer im Regest, dem Brieftext oder dem Herausgeberkommentar handeltZum anderen kann correspSearch nun neben den Metadaten auch die Volltexte der edierten Briefe harvesten, aggregieren und zur Recherche bereitstellen (z.B. für eine Suche nach “Jubiläum*”). Dabei wird im CMIF lediglich die URL zum TEI-XML-Volltext des jeweiligen Briefes angegeben und beim Ingest der Metadaten von dort bezogen. Digitale Editionen, die ihre Daten sowieso schon via API anbieten, können so leicht auch die Volltexte für correspSearch bereitstellen. Aber auch der Bezug der einzelnen Dateien aus Datendumps (etwa auf GitHub oder Zenodo) ist technisch grundsätzlich möglich. Beim Ingest werden TEI-Grundstrukturen ausgewertet und im Suchergebnis entsprechend angezeigt: So können Recherchierende Treffer im (originalen) Brieftext von denjenigen im Herausgeberkommentar oder Regest unterscheiden. Derzeit sind nur Texte aus den ersten vier digitalen Editionen recherchierbar, die dankenswerterweise bereits die CMIF-Schnittstelle entsprechend erweitert haben (u.a. Weber-Gesamtausgabe und Dehmel digital). Die Menge der im Volltext durchsuchbaren Briefe werden unter dem Suchschlitz der Volltextsuche angezeigt.
Neben der Volltextsuche werden die Suchfunktionen demnächst auch noch um eine weitere ergänzt: So kann man dann nicht nur nach Korrespondenzpartner:innen suchen, sondern auch nach erwähnten Personen. Die Funktion ist bereits fertig implementiert und wird in Kürze freigeschaltet. Sie basiert – wie die Volltextsuche – auf der Erweiterung des CMIF in Version 2 (Proposal, vgl. auch Dumont et al. 2019).
Mit der Version 3.0 von correspSearch wurde auch die API um eine weitere Schnittstelle erweitert: ab sofort können die Daten auch über einen SPARQL-Endpoint abgefragt werden. Dieser kann dankenswerterweise auf der Plattform lod.academy, die von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz betrieben wird, angeboten werden. Das aktuelle RDF-Datenmodell ist dort ebenfalls dokumentiert. Zu beachten ist, dass der SPARQL-Endpoint derzeit noch als Betaversion betrieben wird und sich auch noch Änderungen am Datenmodell ergeben können.
Der Datenbestand konnte diesen Sommer auch wieder einen neuen Stand erreichen. Vor allem durch die Datenbeiträge aus der Editions- und Forschungscommunity, aber auch aus dem Kooperationsprojekt PDB18 (siehe dazu weiter unten) können aktuell über 270.000 Briefversionen recherchiert werden.
Bleibt alles anders
Das DFG-Projekt correspSearch – Briefeditionen vernetzen ist nun zu Ende gegangen, der Webservice wird aber durch die BBAW dauerhaft weiterbetrieben (BBAW 2023, 6). Außerdem läuft derzeit noch das DFG-Kooperationsprojekt Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert (PDB18), das zusammen mit dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Universität Halle und der ULB Darmstadt durchgeführt wird. Ziel des Projekts ist es, eine Datenbasis und ein kooperatives Netzwerk zur Digitalisierung und Erforschung des deutschen Briefes in der Zeit der Aufklärung aufzubauen. Im Fokus des Projekts steht die Retrodigitalisierung bzw. Metadatenerfassung von gedruckten, abgeschlossenen Briefeditionen (Décultot et al. 2023).
Darüber hinaus wird der Webservice im PDB18-Teilprojekt an der BBAW um einige zusätzliche Funktionen erweitert (z.B. die Filter “Datenset” und “Verwendete Sprache”). Die wichtigste Entwicklung wird allerdings csRegistry werden. Mit csRegistry wird es möglich sein, für einen Brief (als “abstrakte” Entität) eine eindeutige URI zu vergeben und unterschiedliche Editionen dieses Briefes damit zu verknüpfen. Dadurch wird es in Zukunft möglich sein, verschiedene Editionen zu ein und demselben Brief in correspSearch anzeigen zu können bzw. diese “doppelten” Nennungen bei Bedarf aus den Daten herauszufiltern – etwa für die Netzwerkanalyse.
So wird die Zukunft noch ein paar Neuerungen für correspSearch bringen. Hoffentlich aber auch weiterhin viele neue digitale Briefverzeichnisse als CMIF, die den Datenbestand weiter anwachsen lassen. Denn auch wenn schon eine erkleckliche Menge an edierten Briefen in correspSearch nachgewiesen ist, die Masse der insgesamt edierten Briefe (allein im deutschsprachigen Raum) ist noch sehr viel größer. Daher ist auch ein Dienst wie correspSearch ohne die vielen großen und kleinen Datenlieferungen durch Editionsvorhaben, Wissenschaftler:innen und Institutionen nutzlos. Wir möchten uns daher an dieser Stelle für die zahlreichen Datenspenden der letzten 10 Jahre ganz herzlich bedanken. Und wer noch (oder wieder) Daten bereitstellen möchte, findet unter “Mitmachen” auf correspSearch.net alle weiteren Informationen.
Literatur
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. 2023. “Das Leitbild Open Science der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.” urn:nbn:de:kobv:b4-opus4-37530.
Décultot, Elisabeth, Stefan Dumont, Katrin Fischer, Dario Kampkaspar, Jana Kittelmann, Ruth Sander und Thomas Stäcker. 2023. “PDB18: The German Letter in the 18th Century.” [Poster]. Encoding Cultures – Joint MEC and TEI Conference. Paderborn 2023. https://hcommons.org/deposits/item/hc:59731/
Dumont, Stefan. 2018. “correspSearch – Connecting Scholarly Editions of Letters.” Journal of the Text Encoding Initiative 10. https://doi.org/10.4000/jtei.1742.
Dumont, Stefan, Ingo Börner, Jonas Müller-Laackman, Dominik Leipold, Gerlinde Schneider. 2019. Correspondence Metadata Interchange Format (CMIF). In: Encoding Correspondence. A Manual for Encoding Letters and Postcards in TEI-XML and DTABf. Hg. v. Stefan Dumont, Susanne Haaf, and Sabine Seifert. URL: https://encoding-correspondence.bbaw.de/v1/CMIF.html URN: urn:nbn:de:kobv:b4-20200110163712891-8511250-2
Dumont, Stefan. 2023. “Briefeditionen vernetzen.” In Digitale Literaturwissenschaft: DFG-Symposion 2017, edited by Fotis Jannidis, 729–49. Germanistische Symposien. Stuttgart: J.B. Metzler. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05886-7_30.
Stadler, Peter. 2014. “Interoperabilität von Digitalen Briefeditionen.” In Fontanes Briefe Ediert, edited by Hanna Delf von Wolzhagen, 278–87. Fontaneana 12. Würzburg: Königshausen & Neumann.
Stadler, Peter, Marcel Illetschko, and Sabine Seifert. 2016. “Towards a Model for Encoding Correspondence in the TEI: Developing and Implementing <correspDesc>.” Journal of the Text Encoding Initiative [Online] 9. https://dx.doi.org/10.4000/jtei.1742.
Credits für Grafik „Birthday Cake“ in der Beitragsvorschau dieses Artikels: The Noun Project. CC BY 3.0. https://thenounproject.com/icon/birthday-cake-692475/
Die Vernetzung von Akteuren und Ressourcen – OER in der NFDI und in den Datenkompetenzzentren: ein Workshopbericht
Autor:innen: Jonathan D. Geiger; Katharina Bergmann; Johanna Konstanciak; Marina Lemaire; Andrea Polywka; Ruth Reiche; Sibylle Söring; Anne Voigt
Lehr-Lernmaterialien (Open Educational Resources, OER) zur Entwicklung von Data Literacy und Kompetenzen im Forschungsdatenmanagement (FDM) sind in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und darüber hinaus ein zentrales Thema. Die meisten FDM-Projekte und -Netzwerke sammeln und/oder produzieren OER und setzen sich dabei mit Fragen nach der Verstetigung, der Sammlung, der Kuratierung und der Verknüpfung auseinander. Die FAIR-Prinzipien sind hier genauso anwendbar wie auf Forschungsdaten.
Vor diesem Hintergrund fanden sich am 22. und 23. April 2024 Vertreter*innen der NFDI-Konsortien NFDI4Culture, NFDI4Memory, der Datenkompetenzzentren QUADRIGA und HERMES und des Infrastrukturprojekts der NFDI-Sektion Training & Education – DALIA – in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz zu einem gemeinsamen Workshop zusammen. Die Projekte präsentierten ihre jeweiligen Arbeitsstände und im Anschluss wurden in interaktiven Formaten Kollaborationsmöglichkeiten, Synergieeffekte und zentrale Diskussionspunkte ausgelotet.
Gruppe der Workshopteilnehmenden am 23.4.2024 (Foto: Aglaia Schieke)Das NFDI-Konsortium NFDI4Culture (Projektlaufzeit 2020–2025) hat einen Dienst vorgestellt, der eine Auswahl an OER bereitstellt, die sich an die geistes- und kulturwissenschaftlichen Communities richten und sowohl generische als auch fachspezifische Angebote zu Forschungsdatenmanagement und Datenkompetenzen beinhalten. Im Vorfeld hat das Team der “Cultural Research Data Academy” in ausgewählten Veranstaltungen und Formaten die Bedarfe der NFDI4Culture Communities abgefragt, in einem Portfolio gesammelt und mit ausgewählten Qualitätskriterien evaluiert. Daraus entstand der “Educational Resource Finder” (ERF), eine kuratierte Auswahl an deutsch- und englischsprachigen Schulungs- und Weiterbildungsangeboten, die sich an Interessierte aller Wissensstufen richten und fortwährend aktualisiert werden.
Das NFDI-Konsortium NFDI4Memory (Projektlaufzeit 2023–2028) stellte seine Arbeitspakete der Task Area “Data Literacy” im Bereich OER vor. Die Task Area hat zur Aufgabe die Datenkompetenzen in Forschung und Lehre der historisch arbeitenden Disziplinen zu verbessern. Dafür werden u. a. ein Data-Literacy-Trainingskatalog mit didaktischen und inhaltlichen Empfehlungen erstellt sowie zielgruppenspezifische Trainingsmodule entwickelt. Die Inhalte des Trainingskatalogs werden durch eigene Recherchen, selbstentwickelte Materialien sowie durch eine Erhebung in der Community zusammengetragen. Anschließend werden die Informationen in einem in Entwicklung befindlichen Workflow für die Online-Präsentation und Suche aufbereitet.
Das vom BMBF geförderte Datenkompetenzzentrum QUADRIGA (Projektlaufzeit 2023-26) vereint die vier Disziplinen Digital Humanities, Verwaltungswissenschaft, Informatik und Informationswissenschaft entlang der Datentypen Text, Tabelle und Bewegtes Bild am Wissenschaftsstandort Berlin-Brandenburg. Auf der Grundlage von Fallstudien erarbeitet das Zentrum interaktive Lehrbücher (Jupyter Notebooks), die QUADRIGA Educational Resources (QER), die modular aufgebaut sind, und die die Lernzielkontrolle mittels eines Assessments ermöglichen. Workflows – insbesondere das Zusammenspiel mit dem QUADRIGA Space sowie dem QUADRIGA Navigator – und beispielhafte Ausgestaltungen wurden im Rahmen des Workshops von Zhenya Samoilova, Sonja Schimmler und Bettina Buchholz vorgestellt. Für das Teilprojekt Verstetigung nahm Sibylle Söring teil.
Das Datenkompetenzzentrum HERMES (Humanities Education in Research, Data, and Methods), gefördert vom BMBF (Projektlaufzeit 2023–2026), hat das Ziel, Datenkompetenzen im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften zu vermitteln und weiterzuentwickeln. Anwesend bei dem Workshop waren die Mitarbeiter:innen der HERMES-Formate „Open Educational Resources“ und „HERMES-Hub“: In HERMES werden sowohl OER erstellt als auch in einer Ressource Base aggregiert. Hierfür wird eine Metadatenempfehlung entwickelt, die auf einem projektübergreifenden Metadaten-Basisschema aufbauen soll. HERMES legt dabei besonderen Wert auf die Verschlagwortung der Ressourcen mit der TaDiRAH-Taxonomie, um nach Forschungsmethoden filtern zu können. Forschende wird das HERMES-Team zudem in der Konzeption und Umsetzung von OER-Materialien beratend unterstützen.
Das Projekt DALIA ist ein vom BMBF gefördertes Infrastrukturprojekt (Laufzeit 2022–2025) der Sektion Training und Education (EduTrain) der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur. Das Projektziel ist der Aufbau eines Knowledge Graphen für Data-Literacy- und FDM-Kompetenz-bezogene OER. Dabei sollen auch Akteure des Feldes zusammengebracht und ihre Vorarbeiten und Bedarfe erhoben und berücksichtigt werden. Der Knowledge Graph ist Grundlage einer Plattform, über die OER von Nutzer*innen gefunden und von Autor*innen verzeichnet werden können.
Ergebnisse des WorkshopsAls zentrale Herausforderungen für die weitere Harmonisierung der Projekt-Arbeitsprozesse wurden insbesondere drei Handlungsfelder identifiziert:
- Metadaten und Interoperabilität von OER (Materialien und Repositorien)
- Nachhaltigkeit
- Kooperationen
Brainstorming-Ergebnisse 1. Tag (Foto: Simon Donig)
Metadaten und Interoperabilität: Um OER gemäß der FAIR-Prinzipien zu gestalten, muss sich deren Beschreibung (Metadaten) an Normdaten und kontrollierten Vokabularen orientieren. Für OER liegen verschiedene Metadatenstandards vor, insgesamt liegt die Herausforderung aber im Spagat zwischen vorhandenen Standards und den eigenen Bedarfen, die sich zwischen den Polen der eigenen Kapazitäten, technischen Rahmenbedingungen und Bedarfen der jeweiligen Community aufspannen. Synergien ergeben sich aus einem gemeinsam entwickelten Applikationsprofil sowie die gemeinsame Evaluation des DALIA OER-Metadatenbasisschema “DALIA Interchange Format” (DIF). Weitere Potenziale für Kooperationen liegen in der Anfertigung von Fallstudien, Schulungen und Bedarfsanalysen.
Ergebnisse Ermittlung des IST-Zustandes zum Themenfeld „Metadaten“ (Foto: Simon Donig)
Nachhaltigkeit: Das Thema Nachhaltigkeit von Infrastrukturangeboten umfasst verschiedene Ebenen. Klar ist, dass ein Dienst keinen langfristigen Bestand haben kann, der nicht nachhaltig organisiert und dauerhaft finanziert wird. Neben den Betriebsmodellen ist auch die Verwendung offener Datenstandards notwendig, um die Abhängigkeiten von proprietären Formaten und Werkzeugen zu reduzieren. Die Teilnehmenden des Workshops konzentrierten sich allerdings auf einen dritten Aspekt von Nachhaltigkeit: Die Akzeptanz und Nutzung des Angebotes durch die Community. Für die Akquirierung von finanziellen Ressourcen bedarf es einer nachweislichen Relevanz des Angebots für die jeweilige Fachcommunity. Diese muss beispielsweise über Zugriffs- oder Downloadzahlen sowie Interaktionen mit den Betreibenden nachgewiesen werden. Wie die Zielgruppen angesprochen und gehalten werden können, eine konkrete OER-Plattform zu nutzen, ist eine offene Frage. Dabei spielt selbstverständlich die optimale Bedienung der Bedarfe eine große Rolle, jedoch sind diese im vollen Umfang noch nicht bekannt. So wurde festgestellt, dass insbesondere die Bedarfe der Lehrenden und ihr OER-Nutzungsverhalten weniger bekannt sind.
Kooperationen: Das dritte Themencluster bestand in Überlegungen zur weiteren Kooperationen der am Workshop beteiligten Personen und Projekte. Neben den im Bereich Metadaten und Nachhaltigkeit diskutierten Maßnahmen wie Use Cases und synoptische Metadatenschema-Vergleiche zwischen den Projekten, wurden mehrere nachfolgende Meetings sowie ein Anschlussworkshop für das Frühjahr 2025 vereinbart. Wo möglich, soll Doppelarbeit vermieden werden, sowie der Austausch zwischen den Projekten erhalten bleiben.
Ergebniszusammenfassung zu welchen Themenbereichen die Gruppe zusammenarbeiten möchte (Foto: Simon Donig)
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es große Überschneidungen der Arbeitsprogramme aller Workshop-Beteiligten (NFDI-Konsortien und Datenkompetenzzentren) gibt und der Diskurs durch gemeinsame Veranstaltungen nicht nur fruchtbarer wird, sondern auch Doppelarbeit identifiziert und reduziert werden kann. Ebenfalls wurde offensichtlich, dass quasi sämtliche Aspekte (Metadaten, Förderung, Community-Akzeptanz etc.) eng miteinander gekoppelt und aufeinander bezogen sind. Dementsprechend wurde eine Reihe nächster Schritte geplant – neben weiteren Meetings zum Austausch zu den Metadatenprofilen insbesondere ein Anschlussworkshop, in dem der Kreis der beteiligten FDM-Projekte aus dem Umkreis der Geistes- und Sozialwissenschaften noch erweitert werden soll.
Call for Hosts DHd 2027
DHd20xx ist die jährliche, internationale Fachtagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd, http://dig-hum.de) und die führende wissenschaftliche Konferenz für die Digital Humanities im deutschen Sprachraum. Die erste Tagung fand 2014 an der Universität Passau statt, die weiteren Stationen waren 2015 an der Karl-Franzens-Universität Graz, 2016 an der Universität Leipzig, 2017 an der Universität Bern, 2018 an der Universität zu Köln, 2019 an den Universitäten Mainz und Frankfurt /Main und 2020 an der Universität Paderborn. Pandemiebedingt wurde die DHd2021 um ein Jahr verschoben. Die DHd2022 wurde von der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam virtuell durchgeführt, die DHd2023 wurde gemeinsam von den Universitäten Trier und Luxemburg ausgerichtet und die DHd2024 fand an der Universität Passau statt. Der Ausrichtungsort der DHd2025 wird die Universität Bielefeld und der Ausrichtungsort der DHd2026 die Universität Wien sein.
Der Fachverband Digital Humanities im deutschsprachigen Raum bittet nun um Bewerbungen um die Ausrichtung für die dreizehnte Tagung (DHd2027).
Die Konferenzen haben bis zu 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum und angrenzenden Ländern angezogen. Die Tagungsprogramme sahen jeweils zwei Tage für Workshops und drei Tage für das Hauptprogramm bestehend aus Keynotes, parallelen Sektionen mit wissenschaftlichen Vorträgen, Paneldiskussionen, Posterpräsentationen und Doctoral Consortia vor. Die Einführung neuer Formate ist in Abstimmung mit dem Verband und dem Programmkomitee möglich.
Das wissenschaftliche Programm der Tagung wird durch ein vom Fachverband eingesetztes internationales Programmkomitee auf Grundlage eines Call for Papers und eines anschließenden Review-Verfahrens erstellt. Das Konferenzprotokoll des DHd-Verbands muss berücksichtigt werden.
Die Tagung finanziert sich über Teilnahmegebühren und von der ausrichtenden Institution bereitgestellte oder über Partner:innen oder Sponsor:innen eingeworbene finanzielle Mittel. Die erhobene Tagungsgebühr ist mit dem Vorstand des Fachverbandes abzustimmen und soll vier Kategorien umfassen: reguläre und ermäßigte Mitglieder des DHd (letztere im Sinne der Regelung zur ermäßigten Mitgliedschaft im DHd-Verband) sowie reguläre und ermäßigte Nicht-Mitglieder des DHd. Die Tagungsgebühr muss für Nicht-Mitglieder mindestens die Tagungsgebühr für Mitglieder des DHd zuzüglich des Mitgliedsbeitrags plus 5 Euro betragen, wobei die jeweils relevante Beitragskategorie berücksichtigt werden muss.
Die Bewerbung um die Ausrichtung der DHd2027 soll umfassen:
- einen Vorschlag für ein Tagungsmotto sowie zwei Terminvorschläge (bevorzugt im Zeitraum Februar bis März). Bei der Terminplanung soll auf potentiell konkurrierende Konferenzen, Semesterzeiten und Feiertage sowie Schulferien geachtet werden.
- einen Überblick über die für die Konferenz bereitgestellte Infrastruktur (vor allem Tagungsräume für Workshops, AG-Sitzungen, parallele Sektionen und Plenarveranstaltungen)
- Aussagen über die Unterstützung der Ausrichtung vor Ort (z.B. durch die Universitätsleitung)
- eine Aussage über die Verwendung von Management- und Bezahlsystemen (das System Conftool ist dafür etabliert und soll zumindest für die Einreichungen genutzt werden)
- eine Aussage über die Unterstützung der Publikation der Tagungsbeiträge in Kooperation mit dem Data Stewart des DHd-Verbands
- Angaben zur Erreichbarkeit des Tagungsortes (bzw. ggf. der Tagungsorte) und die Verfügbarkeit von Unterkünften (inkl. Preisschätzungen)
- eine Einschätzung zu den Möglichkeiten einer teilweisen virtuellen Partizipation
- Ideen für Social Events
- Vorschläge zur Erreichung einer hohen Sichtbarkeit der Tagung
- Maßnahmen zur Förderung von Nachwuchswissenschaftler:innen (inkl. Studierende)
- eine vorläufige Kostenkalkulation und Vorstellungen über die Tagungsgebühr
- ggf. Preiskonzept bei Planung einer vollständigen Hybridkonferenz
- eine Erklärung, dass die Konferenz entsprechend der im Konferenzprotokoll dargelegten Bedingungen ausgerichtet wird
Bewerbungen werden bis 30.11.2024 entgegen genommen (formlos per E-Mail an die Tagungskoordinatorin im Vorstand des Fachverbandes, Lisa Dieckmann: lisa.dieckmann@uni-koeln.de). Interessierte Ausrichter:innen werden gebeten möglichst frühzeitig, in jedem Falle aber vor Einreichung ihrer Bewerbung, mit Lisa Dieckmann Kontakt aufzunehmen. Die Bewerbung sollte zehn Seiten möglichst nicht überschreiten. Die Vergabe der Tagung erfolgt durch den Vorstand des Fachverbandes bis spätestens 31.01.2025.
Hybrid-Workshop: „Literatur und Raum“ am 01.10.2024
Seit den 1980er Jahren hat sich das Augenmerk der Kultur- und Sozialwissenschaften international zunehmend auf das Thema Raum gerichtet. Der Geograf Edward Soja lieferte für diese Entwicklung das intuitiv verständliche Label: spatial turn. Anhand der Frage jedoch, was Raum ist und wie er untersucht werden kann, ist in den letzten 40 Jahren eine ganze Landschaft an fachlichen Antworten entstanden.
Der Workshop „Literatur und Raum“ lädt alle Interessierten ein, diese Landschaft auf dem Feld der Literaturwissenschaft zu durchstreifen. Dabei richten wir den Blick insbesondere auf die Methodenvielfalt zwischen close und distant reading, zwischen qualitativen und quantitativen Ansätzen, analogen und computergestützten Verfahren. Welche Begriffe von Raum gibt es im Zusammenhang mit Literatur? Was kann man über Literatur erfahren, wenn man Raum in und um Literatur untersucht? Welcher Ansatz bringt welchen Erkenntnishorizont mit sich?
Die Teilnehmer:innen sind eingeladen, eigene Texte mitzubringen: Neben der theoretischen Diskussion wird es einen praktischen Hands-On-Teil geben, in dem Tools der Computational Literary Studies ausprobiert werden.
Referent:innenWir freuen uns, Prof. Dr. Berenike Herrmann (Universität Bielefeld), Dr. Jana-Katharina Mende (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Daniel Kababgi (Universität Bielefeld) vor Ort und online begrüßen zu dürfen. Sie werden aus erster Hand von ihren Erfahrungen aus ihren Forschungsprojekten berichten.
TerminDer Workshop findet als Hybrid-Veranstaltung am 01. Oktober 2024 (dienstags) von 09:00 bis 17:00 Uhr statt.
TeilnahmeBitte melden Sie sich über das Online-Formular auf folgender Seite an: https://tinyurl.com/5cnf7dth.
Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie die Zugangsdaten für Zoom sowie Informationen zum Programmablauf.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Organisation und die Kosten der Reise, Unterbringung und Verpflegung tragen die Teilnehmenden selbst. Eine Teilnahmebestätigung stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne nach der Veranstaltung aus.
Veranstaltungsort in PräsenzUniversität Rostock · Institut für Germanistik
Jakobi-Passage · Seminarraum 9 (4. OG)
Kröpeliner Str. 57
18055 Rostock
Gefördert und organisiert wird der Workshop von der Juniorprofessur für Digital Humanities am Rostocker Institut für Germanistik sowie vom Forschungsschwerpunkt ‚Digitale Hermeneutik’ des Departments „Wissen – Kultur – Transformation“ an der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock.
Insbesondere an der Organisation beteiligt sind Fernanda Alvares Freire, Nils Kellner, Marc Lemke und Nico Förster.
KontaktFür etwaige Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Nils Kellner unter nils.kellner@uni-rostock.de.
Abschlussveranstaltung des Kooperationsprojekts DiTAH (Digitale Transformation in den Österreichischen Geisteswissenschaften) 16.9.2024, online
Einladung zur online Abschlussveranstaltung des Kooperationsprojekts DiTAH „Digitale Transformation in den Österreichischen Geisteswissenschaften“
Montag, 16. September 2024 von 14:00 bis 17:00 online unter https://uni-graz.zoom.us/j/62306878063?pwd=hIpgbCpZQDfFHBFYlPqTPjuvd6Rqz8.1
Programm:
- Begrüßung durch Projektleiter (Univ.-Prof. Dr. M.A. Georg Vogeler)
- Begrüßung durch BMBWF und Vorstellung der Förderungsschiene (ALIN Mag.a Ursula Brustmann)
- DiTAH Projektvorstellung durch Projektleiter (Univ.-Prof. Dr. M.A. Georg Vogeler)
- DH Infrastrukturen in Österreich: CLARIAH-AT (Mag. Walter Scholger)
- Vorstellung der neuen DiTAH Webseite (Projektmanagement Team)
- Vorstellung der einzelnen DiTAH Teilprojekte (Projektpartner:innen)
Stellenausschreibung: Digitale Epigraphik und IT-Administration
Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Mitarbeiter*in im Bereich Digitale Epigraphik sowie IT-Administration (m/w/d). Die Details der Ausschreibung finden Sie unter folgendem Link: http://steinheim-institut.de/wiki/images/Ausschreibung_DH_IT_STI.pdf. Die Bewerbungsfrist endet am 15.09.2024.
DH-Fellowships an der Zentralbibliothek Zürich (3-12 Monate)
Das Willy Bretscher-Fellowship (CHF 4000.-/ Monat) ermöglicht Stipendiat:innen während 3-12 Monaten an der Zentralbibliothek Zürich (ZB) zu forschen. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30.9.2024.
Das Fellowship bietet Forschenden die Möglichkeit, sich mit den Beständen resp. den Daten der ZB vertieft auseinanderzusetzen, sich mit den Spezialistinnen und Spezialisten im Haus auszutauschen und falls erwünscht, mit dem ZB-Lab zusammenzuarbeiten. Bei Bedarf digitalisiert oder erschliesst die ZB analoge Quellen für die Projekte der Fellows.
Erwartet wird von den Fellows, dass sie ihren Forschungsmittelpunkt nach Zürich verlegen, ihre Zeit überwiegend dem Forschungsvorhaben widmen und dieses der interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Das Forschungsvorhaben soll Ansätze der Digital Humanities verfolgen, einen zeitlichen Schwerpunkt im 20. Jahrhundert setzen und sich auf Bestände oder Daten der Zentralbibliothek Zürich stützen. Die mögliche Dauer der Fellowships beträgt 3 bis 12 Monate im Zeitraum 1. April 2025 bis 31. März 2026.
Weitere Infos: https://www.zb.uzh.ch/de/services/forschungsforderung
Call for Posters: Text+ Plenary 2024 in Mannheim
Am 10. und 11. Oktober 2024 trifft sich das Text+ Konsortium zu einer Konferenz mit allen Mitarbeitenden und Interessierten, darunter auch Delegierte aus Fachverbänden und -verbünden, um sich über den Projektfortschritt und die aktuellen Entwicklungen auszutauschen. Die diesjährige Konferenz zum Thema „Große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) und deren Nutzung“ findet in den Räumen des Schlosses in Mannheim statt.
Im Rahmen einer Postersession wird es die Gelegenheit geben, einem breiten Fachpublikum aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema LLMs und deren Nutzung zu präsentieren. Insbesondere sollen die folgenden Schwerpunkte berücksichtigt werden:
- Datenintegration in LLMs,
- Domänenanpassung,
- Wissensextraktion,
- Anwendungen von KI-Methoden auf Text- und Sprachdaten,
- (Vor-)Verarbeitung von Text- und Sprachdaten für die Integration von Daten, und
- Infrastrukturen für Text- und andere Sprachdaten im Zusammenhang mit LLMs und anderen KI-basierten Verfahren.
Es werden maximal 15 Posterplätze vergeben, und wir freuen uns auf vielfältige Einreichungen, sowohl von Mitgliedern des NFDI-Konsortiums Text+ als auch von externen Forschenden.
Um einen Poster-Vorschlag einzureichen, senden Sie bitte bis zum 31.08.2024 eine PDF-Datei mit einem Abstract von 300 bis 500 Wörtern per E-Mail an textplus-events@ids-mannheim.de. Die Auswahl der Abstracts erfolgt anschließend bis zum 15.09.2024 durch das Programmkomitee.
Die Abstracts der ausgewählten Poster werden im Veranstaltungsprogramm veröffentlicht. Ein Best-Poster-Award, dotiert mit 150 EUR, wird an das beste Poster verliehen.
Alles Wichtige auf einen Blick:
- Veranstaltung: Text+ Plenary 2024
- Datum der Postersession: 10. Oktober 2024
- Ort: Mannheim, in den Räumlichkeiten des Schlosses
- Thema: Large Language Models (LLMs)
- Veranstaltungswebsite: https://text-plus.org/aktuelles/veranstaltungen/2024-10-10-text-plenary/
- Konferenzsprache: Deutsch (Poster und Abstracts können auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden)
- Kosten: Die Teilnahmekosten für die Konferenz werden für die Text+ Community einschließlich Postereinreichende durch Text+ übernommen. Sie tragen nur Ihre Reisekosten.
- Einreichungsfrist: 31. August 2024
- Benachrichtigung über Annahme: 15. September 2024
Stellenausschreibung: FU Berlin sucht Mitarbeiter*in für den Community-Aufbau „Open Encyclopedia System“
Der Bereich „Digitale Forschungsinfrastrukturen“ der FUB-IT an der Freien Universität Berlin stellt mit dem Open Encyclopedia System eine webbasierte Plattform zur Erstellung und Publikation von wissenschaftlichen Online-Referenzwerken im Open Access bereit. Im Rahmen der auf zwei Jahre befristeten Stelle (70% E13 TV-L) sollen tragfähige Strukturen für den Austausch zwischen OES-Anwender*innen und für die systematische Bedarfserhebung aufgebaut, Informations- und Lernangebote für den niedrigschwelligen Einstieg in die OES-Nutzung entwickelt sowie Prozesse der Selbstorganisation bei Pflege und Erweiterung von Code und Materialien etabliert werden.
In enger Abstimmung mit dem OES-Team an der FUB-IT und in Zusammenarbeit mit aktiven OES-Nutzer*innen bearbeiten Sie folgende Aufgaben:
– Konzeption und Durchführung einer Umfeldanalyse zu geisteswissenschaftlichen Forschungsinfrastrukturen mit „verteilter Verantwortung“ zur Identifikation von Modellen und Erfolgsfaktoren
– strukturierte Erhebung der Bedarfe der OES-Anwender*innen sowie bedarfsorientierte koordinierte Planung neuer OES-Funktionalitäten
– Konzeption und Aufbau von Informations- und Vermittlungsangeboten zu OES inkl. Maßnahmen zum „Onboarding“ neuer OES-Nutzer*innen
– Aus- und Aufbau von Kommunikationsstrukturen innerhalb der Community sowie von Konzepten für die kollaborative standortübergreifende Weiterentwicklung von OES
– Ausarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Etablierung einer Community of Practice
– Organisation und Durchführung von Workshops und Community-Treffen
– Öffentlichkeitsarbeit (u. a. Webseite, Social Media, Präsentation auf Tagungen)
Weitere Informationen erteilt Frau Dr. Brigitte Grote (brigitte.grote@fu-berlin.de / 030 838 55031).
Deadline: 26.08.2024
Stellenausschreibung und weitere Informationen: https://www.fu-berlin.de/universitaet/beruf-karriere/jobs/nichtwiss/57_ze-fub-it/FUB-IT-FUB-IT-LSF-COMOES-01.html
Job in Berlin (TELOTA@BBAW): Digitale Editionen, ML, KI
Bei TELOTA an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist derzeit eine Stelle im Bereich Digital Humanities und Forschungssoftwareentwicklung für Digitale Editionen im Umfang von 100 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit ausgeschrieben. Die Stelle ist vorerst befristet auf 24 Monate (ggf. teilbar). Bewerbungsfrist ist der 8.9.2024.
Die vollständige Stellenausschreibung ist unter https://www.bbaw.de/stellenangebote/stellenausschreibung-wissenschaftlicher-mitarbeiter-m-w-d-1 zu finden.
Je nach Expertise der Bewerber*innen ist ein Einsatz in verschiedenen Tätigkeitsfeldern von TELOTA möglich, darunter beispielsweise:
- Forschungssoftwareentwicklung für Digitale Editionen (u. a. mit X-Technologien) in verschiedenen Vorhaben und Drittmittelprojekten der BBAW,
- Einsatz von Machine Learning-Methoden und künstlicher Intelligenz für die Erstellung, Anreicherung und Analyse digitaler Forschungsressourcen,
- Modellierung und Entwicklung von Knowledge Graphs und LOD Ressourcen für die Forschungsvorhaben,
- Implementierung von Machine Learning (v.a. Topic Modeling) und KI Verfahren zur inhaltlichen Erschließung, Indexierung und Klassifizierung von Textkorpora (u.a. in der Jean Paul-Briefedition).
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Web-/Softwareentwickler*in an der UB Kiel
An der Universitätsbibliothek der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist innerhalb der Abteilung IT der Zentralbibliothek zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle als
Web-/Softwareentwickler*in
unbefristet zu besetzen. Die Eingruppierung erfolgt bei Vorliegen der tarifrechtlichen Voraussetzungen in die Entgeltgruppe 11 TV-L. Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit entspricht einer Vollbeschäftigung (z.Z. 38,7 Wochenstunden).
Die Universitätsbibliothek (UB Kiel) sorgt als zentrale Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) für die bedarfsgerechte Literatur- und Informationsversorgung für Forschung, Studium und Lehre auf dem gesamten Campus mit rund 3.700 Universitätsbeschäftigten und 27.500 Studierenden. Zur Weiterentwicklung bestehender Angebote und zum Aufbau neuer Dienste engagiert sich die Bibliothek in Kooperationsprojekten mit zahlreichen Partnern.
Das Referat IT-Entwicklung als Teil der Abteilung IT hat den Schwerpunkt des Aufbaus innovativer Dienste im Anwendungskontext der wissenschaftlichen Bibliothek zur Unterstützung von Studium, Lehre und Forschung sowie des digitalen Lernens. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf Anwendungen und Diensten für die Digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities).
Ihre Aufgaben
- Evaluation, Anpassung und Entwicklung von IT-Lösungen
- Beratung zu IT-Anwendungen im Kontext der Digital Humanities
- Konfiguration, Inbetriebnahme und Administration von IT-Diensten auf Linux-Servern
Ihre Qualifikation
- Abgeschlossenes Hochschulstudium (Bachelor) im Informatikbereich
oder
eine Berufsausbildung als Fachinformatiker*in mit einer mindestens dreijährigen Tätigkeit und entsprechenden Erfahrungen in den genannten Aufgabenbereichen
oder
ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Bachelor) anderer Fachrichtungen, sofern Sie mehrjährige, einschlägige Erfahrung in den genannten Aufgabenbereichen vorweisen können
- Sehr gute Kenntnisse von Webtechnologien sowie in der Webentwicklung
- Gute Kenntnisse in mindestens einer Programmiersprache, vorzugsweise Python oder Java
- Ausgeprägte Fähigkeit zum konzeptionellen Denken und Arbeiten
- Ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit
- Bereitschaft, sich in komplexe technische Anwendungen einzuarbeiten
- Sehr gute Deutsch- (mind. C2) und gute Englischkenntnisse (mind. B2) in Wort und Schrift
Idealerweise verfügen Sie über
- Kenntnisse der Linux-Serveradministration sowie Unix-/Linux-Script-Sprachen
- Kenntnisse von XML-Technologien
- Kenntnisse von MediaWiki und Wikibase sowie Standards zur Wissensmodellierung (RDF)
- Kenntnisse der Containerisierung, vorzugsweise mit Docker
- Kenntnisse von Datenbanklösungen, vorzugsweise dokumentenorientierte Datenbanken wie z.B. eXist-db und MongoDB
Unser Angebot
- eine abwechslungsreiche, eigenverantwortliche und vielfältige Tätigkeit in einem engagierten, innovativen Umfeld mit der Möglichkeit, Entwicklungen mitzugestalten
- tarifliche Vergütung inkl. Jahressonderzahlung
- eine gute Work-Life Balance durch die Möglichkeit der variablen Arbeitszeit
- Mitarbeiterkonditionen (z.B. Mensa, Hochschulsport)
- 30 Tage Erholungsurlaub pro Jahr
- Jobticket für den ÖPNV
- eine betriebliche Altersvorsorge mit hoher Zuzahlung durch den Arbeitgeber
- einen sicheren Arbeitsplatz beim Land sowie ein universitäres Umfeld mit seiner lebendigen und internationalen Atmosphäre
- zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten
Wir würden uns freuen, wenn wir Sie für diese wichtige Aufgabe und unser Team gewinnen können.
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel versteht sich als moderne und weltoffene Arbeitgeberin. Wir begrüßen Ihre Bewerbung unabhängig ihres Alters, ihres Geschlechts, ihrer kulturellen und sozialen Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung oder sexuellen Identität. Wir fördern die Gleichberechtigung der Geschlechter. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel setzt sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein: Bewerbungen von Schwerbehinderten und ihnen Gleichgestellten werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Förderung von Teilzeitbeschäftigung liegen im besonderen Interesse der Universität. Deshalb werden an Teilzeit interessierte Bewerber*innen besonders angesprochen. Gehen entsprechende Bewerbungen ein, wird geprüft, ob den Teilzeitwünschen im Rahmen der dienstlichen Möglichkeiten entsprochen werden kann.
Bitte stellen Sie in Ihrer Bewerbung dar, inwieweit Sie das Anforderungsprofil dieser Stelle erfüllen. Ihre vollständige Bewerbung mit einem Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen, senden Sie bitte bis zum 22.08.2024 als eine PDF-Datei per Email unter dem Kennwort „DH IT-Entwicklung“ an:
Dr. Kerstin Helmkamp
Direktorin der Universitätsbibliothek Kiel
Email: sekretariat@ub.uni-kiel.de
Auf die Vorlage von Lichtbildern/Bewerbungsfotos verzichten wir ausdrücklich und bitten daher, hiervon abzusehen.
Wir weisen darauf hin, dass Bewerbungen, die lediglich einen Lebenslauf enthalten, als unvollständig gelten und im weiteren Verfahren leider nicht berücksichtigt werden können.
Für Fragen steht Ihnen Herr Nils Berns gerne zur Verfügung. Bitte senden Sie eine Mail an berns@ub.uni-kiel.de, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren.
Call for Participation: Booksprint „Making Research. Digital Humanities Fachreferate, Labs, Makerspaces, Werkstätten und Kompetenzzentren an wissenschaftlichen Bibliotheken und anderen Forschungseinrichtungen“
In den letzten Jahren haben sich an Bibliotheken und Archiven zunehmend Bereiche entwickelt, die sich ausdrücklich konzeptuell und forschungsnah mit digitalen Beständen, digitalen Methoden und der Vermittlung von beidem an die Forschung und andere Nutzer*innen beschäftigen. Diese Bereiche haben unterschiedliche Formen, Umfänge, Namen und Ausrichtungen, die Bandbreite reicht von einzelnen Digital Scholarship Librarians oder Digital Humanities Fachreferaten über Bibliotheks-Labs und -Makerspaces bis zu großen Teams in eigenständigen Kompetenzzentren. Dabei unterscheiden sich die Ausrichtungen und Schwerpunktsetzungen. DH-Fachreferate werden als Teil der Fachreferatsstruktur entwickelt, die Labs großer Forschungsbibliotheken sind oft darauf ausgerichtet, Forschende bei der Nutzung der eigenen Bestände zu unterstützen, in anderen Fällen bezeichnen Labs eher Abteilungen, die Angebote zur Kompetenzvermittlung im Bereich digitale Methoden und Bestände anbieten, und schließlich fokussieren sich die größeren Kompetenzzentren oftmals auf die Umsetzung von größeren DH-Projekten als technische Partner für die Forschung und die Bibliotheken als Garant für eine Sicherung von Ergebnissen über die Projektlaufzeit hinaus, etwa bei digitalen Editionen.
Gemeinsam ist diesen Entwicklungen, dass sie auf einen Trend reagieren, in dem zunehmende Digitalisierung von Bibliotheks- und Archivbeständen und eine Stabilisierung und Kanonisierung von computergestützten Analysemethoden zu beobachten ist, während gleichzeitig in der Forschung Ausdifferenzierungs- und Spezialisierungsprozesse eine Teilnahme an Spezialdiskursen voraussetzungsreicher werden lassen. Diese gleichzeitige Verbreiterung und Vertiefung von digitalen Methoden bedeutet einerseits einen zunehmenden Kompetenzaufbau in Bibliotheken und Forschung, und führt gleichzeitig zu einem erhöhten Kompetenzbedarf, sei es bezogen auf je spezifische Strukturen von digitalen Beständen oder bezogen auf digitale Methoden für eine reflektierte wissenschaftliche Bearbeitung.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Ausrichtung an der praktischen Umsetzung von Analyseansätzen und bei der Herstellung von Datensätzen. Dabei sind die Übergänge zwischen Beratung, strukturierter Kompetenzvermittlung und technischer Unterstützung oder Kooperation oft fließend. Das mag auch daran liegen, dass sich dieser Bereich weiterhin im Aufbau befindet, und dass die Angebote, die in diesem Zusammenhang ausgearbeitet werden, noch nicht kanonisiert und institutionalisiert sind, sondern oft selbst noch Projektform haben.
Unser Eindruck aus Gesprächen und Austausch mit anderen Projekten und aus der eigenen Arbeit der vergangenen Jahre ist, dass inzwischen an vielen Einrichtungen Fachbereiche, Abteilungen oder Projekte eingerichtet wurden, die im Aufbau und in der Entwicklung der eigenen Angebote einige Erfahrungen gemacht haben und zu ersten Ergebnissen gekommen sind. Unser Eindruck ist auch, dass sich mit den Ergebnissen auch die Fragen in Bezug auf die Gestaltung von forschungsnahen Diensten, Aufbau digitaler Infrastruktur, Kompetenzvermittlung und Forschungskooperationen entwickelt haben.
Um diese Entwicklungen und Ergebnisse, Problemstellungen und Lösungsansätze zusammenzuführen laden wir alle, die mit Konzeption, Aufbau und Betrieb von Räumen und Angeboten beschäftigt sind, zu einem Booksprint an die UB der Humboldt-Universität zu Berlin ein. Unser Ziel ist, mit euch diese Dinge zusammenzutragen, in eine redaktionelle Struktur zu bringen, Teams zu bilden und Texte, Daten, Grafiken, usw. zu schreiben und herzustellen. Im Vordergrund stehen dabei aus unserer Sicht Reflexion und Dokumentation. Die Ergebnisse sollen als zusammenhängende Sammlung veröffentlicht werden (open access).
Die folgenden Themen sehen wir als mögliche Ausgangspunkte:
- Nachnutzbare Workflows für Raumentwicklung, Angebotsentwicklung, Beratung, Kompetenzvermittlung, Veranstaltungen, usw.
- Raum- und Funktionsbestimmungen: Bibliotheks-Lab, Makerspace, Fachreferat, Kompetenzzentrum
- Spaß am Gerät: Experimentieren und Tinkering als geistes- und kulturwissenschaftliche Praxis
- Technik die begeistert: Diese Geräte, Werkzeuge und Methoden haben sich für uns und unsere Zielgruppen besonders bewährt
- Empowerment: Praktische Aneigung und fachwissenschaftliche Bewertung von digitalen Methoden und Werkzeugen unterstützen
- Aktiv inklusive Angebote für alle schaffen — Ansätze, Umsetzung und Evaluation
- Rechnen und Schreiben in grün: Nachhaltigkeit von Räumen, Methoden und Technik mitdenken, planen und umsetzen
- Ist mir egal, ich lass es jetzt so: Formen der Ergebnissicherung für eigene und kooperative Arbeiten
- Kein Anschluss unter dieser Nummer oder wie lässt sich ein befristet finanziertes Raumprojekt für alle Beteiligten gut beenden — oder verstetigen?
- Governance und Steuerung: Entscheidungsstrukturen gestalten
- Hochschuldidaktische Konzepte für die Kompetenzvermittlung
- Formen der Zusammenarbeit: Forschungsnahe Dienste oder Forschungskooperation?
Der Booksprint findet am 23. und 24. Oktober am Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Ihr möchtet an der Sammlung mitarbeiten und euer Wissen einbringen? Oder habt ihr noch Fragen oder Anregungen? Dann meldet euch bei uns unter ub.makerspace@hu-berlin.de
Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen!
Das Team der Kompetenzwerkstatt Digital Humanities an der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin
Claus-Michael Schlesinger, Sophie Eckenstaler und Jacqueline Banford
RIDE und Text+: 2ter gemeinsamer Call for Reviews
Das Konsortium Text+ der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und das Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) laden erneut Autor:innen ein, Rezensionen digitaler wissenschaftlicher Editionen für die Zeitschrift RIDE einzureichen. Die Rezensionen sollten sich einerseits am Kriterienkatalog zur Besprechung digitaler Editionen des IDEs orientieren und darüber hinaus insbesondere die Anwendung der FAIR-Prinzipien in den Blick nehmen, wofür eine eigene Handreichung erstellt wurde.
2023/24 wurden bereits zwei RIDE-Bände in Zusammenarbeit zwischen IDE und Text+ herausgegeben, nun sollen in einer zweiten Runde weitere Rezensionen mit Schwerpunkt auf die Umsetzung der FAIR Prinzipien in digitalen Editionen folgen. Herausgeber:innen der Ausgabe sind Christoph Kudella, Marie Millutat (beide Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen) und Frederike Neuber (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).
Mehr Informationen zum Call for Reviews finden Sie hier: https://ride.i-d-e.de/reviewers/call-for-reviews/ride-textplus-de/
Für Fragen und Anregungen kontaktieren Sie uns bitte unter ride-textplus [at] i-d-e.de.
Call for Contributions: kurze Audios für “5 Fragen – 1 Antwort” gesucht für Kategorie “In eigenen Worten” im Sammelband “From Global to Local? Digitale Methoden in den Geisteswissenschaften im deutschsprachigen Raum: Ein Triptychon“!
Im März haben wir als Herausgeber*innenkollektiv bereits einen “Call for Abstracts” für den Sammelband “From Global to Local? Digitale Methoden in den Geisteswissenschaften im deutschsprachigen Raum: Ein Triptychon“ veröffentlicht. Link: https://dhd-blog.org/?p=20783
Wir freuen uns, nun als Community Aktion diesen “Call for Contributions” für die Kategorie IN EIGENEN WORTEN zu veröffentlichen!
Im geplanten Sammelband “From Global to Local?” soll kritisch hinterfragt werden, welche Implikationen die wechselvollen Entwicklungsgänge der Digital und Computational Humanities im deutschsprachigen Raum für das disziplinäre Selbstverständnis der Geistes- und Kulturwissenschaften mit sich gebracht haben und welche epistemischen Versprechen digitale Methoden zeitigen. Ebenfalls wird gefragt, inwieweit die transformativen Potenziale des Computereinsatzes in den Geisteswissenschaften für die aktuelle Forschungslandschaft, aber auch die breite Öffentlichkeit, bereits ausgeschöpft werden. Über allem schwebt die Frage nach der Zukunft und Einheit der DH, die eng verwoben ist mit Herausforderungen der Curriculargestaltung und der akademischen Selbstorganisation.
Der Fokus der Betrachtung soll auf dem deutschsprachigen Raum liegen und der Nachzeichnung lokal verorteter wie internationaler Geschichte(n) und Ausprägungen der digitalen Geisteswissenschaften im deutschsprachigen Raum multiperspektivisch und multimodal Raum geben.
Die Herausgeber*innen des Sammelbandes verfolgen dabei einen offenen und inklusiven Ansatz: Die lineare, chronologische Geschichte (grand narrative) soll durch die Anlage als Triptychon “aufgebrochen” werden, um einer Vielzahl von Perspektiven und Stimmen Raum zu geben.
Die Herausgeber*innen planen in Teilkoordination folgende Bestandteile des Triptychons:
- Melanie Seltmann + Christopher Nunn: BE-FORSCHEN: “klassische” Artikel
- Ulrike Wuttke + Anne Baillot IN EIGENEN WORTEN: audio(visuelle) Formate
- Christian Schröter (geb. Vater) + Christian Wachter: ARTEFAKTE: Artefaktbiografien zu Fallbeispielen des Computereinsatzes in den Geisteswissenschaften
Wir laden nun die Community dazu ein, kurze Audiobeiträge (deutsch oder englisch) unter dem Motto “5 Fragen – 1 Antwort” einzureichen, die EINE der folgenden Fragen beantworten:
- Wo verorten Sie DH für das disziplinäre Verständnis der geistes- und kulturwissenschaftlichen Fächer? | What is the contribution of DH to the self-understanding of Humanities disciplines?
- Sind die transformativen Potenziale des Computereinsatzes bereits ausgeschöpft? | Are the transformative potentials of computer use for the Humanities already exhausted?
- Welche nationalen Eigenheiten prägen die DH im deutschsprachigen Raum und gibt es eine eigenständige “kontinentale” Traditionslinie? | Which national specificities characterize DH in the German-speaking area and is there something like a continental tradition of DH?
- Welche Stimmen sind im big tent der DH unterrepräsentiert? | What voices are underrepresented under the DH big tent?
- Wo sollen die DH in 10 Jahren stehen? | Where do you see DH 10 years from now?
Die Beiträge werden bei Eignung von uns für Audio-Features verwendet, die voraussichtlich im Rahmen des Sammelbands sowie im Medien-Repositorium der Universität Luxemburg und in Form eines Podcasts über die üblichen Verbreitungswege unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 und einer PID veröffentlicht werden.
Wichtige Hinweise:
- Umfang: max. ca. 1-3 Minuten (Bitte nur EINE der 5 Fragen beantworten!)
- Aufnahme bitte folgendermaßen gliedern: Kurze Vorstellung (Vorname, Name, ggf. Institution) z. B. “Guten Tag, mein Name ist XY…”/Hello, my name is XY…”, Frage, die beantwortet wird, vorlesen, z. B. “Ich möchte die Frage beantworten: (hier Frage vorlesen)….” / “I will answer the following question: (read question)”
Aufnahmetipps:
- Am besten eine deutliche Pause machen, bevor die Frage beantwortet wird, das erleichtert die Verarbeitung
- Bitte deutlich sprechen, ohne zu vorgelesen zu klingen
- Ein (gutes) Headset oder, wenn nicht vorhanden, Computer-Mikrofon verwenden
- In einem ruhigen Raum mit möglichst wenig Hall aufnehmen (ja, am besten im Schrank!).
- Gerne einen Tontest machen.
Einreichung und Format:
- Die Aufnahme kann von uns in dem geplanten Feature nur verwendet werden, wenn Sie uns zusammen mit der Aufnahme eine Einwilligungserklärungserklärung für eine Publikation unter der Lizenz CC BY-SA einreichen (Link zum Download der Vorlage: https://fhpcloud.fh-potsdam.de/s/gJ5Aj8monYdsFs9)
- Format: MP3 (Dateidrop über FHP-Cloud mit eindeutigem Dateiname (NAME_VORNAME): https://fhpcloud.fh-potsdam.de/s/J3ZpabsMjsrcFpS
- Wir ermutigen Sie explizit, uns zusätzliche Informationen zu Ihrer Antwort zukommen zu lassen. Reichen Sie diese Informationen (z. B. in der Form einer Bibliografie/Links für die Shownotes) zusammen mit Ihrer Tonaufnahme mit eindeutigem Dateiname (NAME_VORNAME) ein.
Bitte reichen Sie Ihre Dateien bis zum 30.09.2024 ein. Sie werden darüber informiert, ob die Datei zur Veröffentlichung angenommen wird, auch hierfür sind Ihre Kontaktdaten in der Einwilligungserklärung (siehe oben) unbedingt notwendig.
Wenn Sie gerne bereit sind mitzumachen, aber unschlüssig sind, Fragen haben oder die Technik fehlt, nehmen Sie gerne Kontakt mit der korrespondierenden Hauptherausgeberin Ulrike Wuttke bzw. dem Herausgeber*innenteam unter der E-Mail-Adresse global-local-dh@listserv.dfn.de auf, dann finden wir eine andere Lösung.
Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Wuttke und Anne Baillot für das Herausgeber*innenteam
Global-Local-DH-Herausgeber*innenteam:
Ulrike Wuttke, Melanie Seltmann, Christian Schröter (geb. Vater), Anne Baillot, Christian Wachter und Christopher Nunn
Verlagspartner: Melusina Press
Erscheinungsdatum des Sammelbandes: voraussichtlich Ende 2025
Universitätsprofessur für Digitale Kulturen und Digital Humanities (m/w/d), Universität für Weiterbildung Krems
Die Universität für Weiterbildung Krems ist spezialisiert auf berufsbegleitende Weiterbildung. Als öffentliche Universität arbeitet sie mit ihrer Expertise in Forschung und Lehre an der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und richtet ihr Studienprogramm danach aus. Mit rund 8.000 Studierenden aus rund 99 Ländern verbindet die Universität für Weiterbildung Krems langjährige Erfahrung in wissenschaftlicher Weiterbildung mit Innovation und höchsten Qualitätsstandards in Forschung und Lehre. Krems liegt in der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft Wachau, ca. 80 km von Wien entfernt.
An der Universität für Weiterbildung Krems gelangt an der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur / Department für Kunst- und Kulturwissenschaften folgende Position zur Besetzung:
Universitätsprofessur für Digitale Kulturen und Digital Humanities (m/w/d)
gem. § 98 UG
40 Stunden/Woche
Inserat-Nr.: SB24-0040
Das Department für Kunst- und Kulturwissenschaften widmet sich in Forschung und Lehre den Fragen der Erhaltung, wissenschaftlichen Erschließung und Vermittlung von Kunst und Kulturerbe in seinen verschiedenen materiellen und medialen Erscheinungsformen. Ein Schwerpunkt liegt auf den durch die technologische Entwicklung bedingten Veränderungen der Grundlagen und Rahmenbedingungen künstlerischer und kultureller Produktion sowie der Bewahrung und Rezeption von Kulturgütern, insbesondere im Hinblick auf Museen und Archive. Mit der ausgeschriebenen Professur soll der Schwerpunkt im Bereich der digitalen Transformation in den Kultur- und Geisteswissenschaften substantiell ausgebaut und vertieft werden.
Allgemeines Aufgaben- und Anforderungsprofil:
Zu den Aufgaben der_des Universitätsprofessor_in gehört die engagierte Vertretung des Fachgebiets in Forschung, Lehre und Entwicklung. Die_der zukünftige Stelleninhaber_in sollte ihre/seine Schwerpunkte an der Schnittstelle von digitalen Kulturen, digitalem Kulturerbe und digitalen Geisteswissenschaften haben und maßgeblich zum Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe/Forschungsstelle in diesem Bereich beitragen. Erwartet wird die Mitarbeit an inter- und transdisziplinären Aktivitäten des Departments, insbesondere im Hinblick auf die nationale und internationale Vernetzung im Fachgebiet sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung des Lehrangebots am Department, die Mitarbeit an der Entwicklung des geplanten PhD „Kulturelles Erbe“ und die Übernahme von Management- und Leitungsaufgaben am Department in Absprache mit der Departmentleitung. Der_die zukünftige Stelleninhaber_in soll sich aktiv in die Forschung zum Thema „Digitale Transformation“ als einem gesamtuniversitären Querschnittsthema einbringen.
Ihre Aufgaben:
- Eigene Forschungstätigkeiten und Einwerbung von Drittmitteln für Forschungsprojekte auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene
- International sichtbare Publikationstätigkeit einschließlich der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften, sowie der Präsentation der Ergebnisse auf einschlägigen nationalen und internationalen Konferenzen
- Durchführung von Lehrveranstaltungen und Prüfungen, Betreuung der Studierenden im Rahmen von Lehrveranstaltungen
- Betreuung von Abschlussarbeiten
- Entwicklung von innovativen Weiterbildungsangeboten im Bereich Digitale Kulturen und Digital Humanities, inkl. Summer Schools und Vortragsreihen
- Übernahme von organisatorischen, sozialen und wirtschaftlichen Management- und Leitungsaufgaben innerhalb des Departments, inkl. Mitarbeit an Organisations-, Verwaltungs-, und Evaluierungsaufgaben, sowie Zusammenarbeit mit der gesetzlichen Studierendenvertretung
- Intra- und interinstitutionelle Kooperationstätigkeit in Forschung, Lehre und Transfer, u. a. im Rahmen der Mitgliedschaft im Forschungsnetzwerk CLARIAH-AT
Für die Bewerbung setzen wir folgende Qualifikationen voraus:
- abgeschlossenes Hochschulstudium (Doktorat/PhD), vorzugsweise in einem geistes-, kultur- oder informationswissenschaftlichen Fach
- facheinschlägige Habilitation oder gleichzuhaltende Qualifikation
- nachgewiesene international anerkannte Forschungstätigkeit mit Relevanz für den Bereich Digitale Kulturen und/oder Digital Humanities
- facheinschlägige Publikationstätigkeit in renommierten internationalen Journalen
- nachgewiesene inter- sowie vorzugsweise auch transdisziplinäre Forschungserfahrung
- Verankerung in der facheinschlägigen Scientific Community (nachgewiesen durch aktive Konferenzteilnahmen, Mitgliedschaften, Ko-Autor_innenschaften, Herausgeber_innenschaften etc.), nationale und internationale Vernetzung und Erfahrung bei der Mitwirkung in thematisch relevanten Verbänden
- Erfahrungen sowie hohe didaktische Eignung in der universitären Lehre, insbesondere nachgewiesen durch Lehrevaluationen
- Erfahrungen in der Betreuung von Abschlussarbeiten (insbesondere Masterarbeiten und Dissertationen/PhD-Thesen)
- Erfahrung im Einwerben von Drittmittel
- gute Deutschkenntnisse (mind. B1) und ausgezeichnete Englischkenntnisse (mind. C1) in Wort und Schrift
- Führungserfahrung und Managementkompetenz in sozialer, organisatorischer und wirtschaftlicher Hinsicht
- Gleichstellungs- und Diversitätskompetenz wird vorausgesetzt oder, bei Nichtvorliegen, die Bereitschaft, innerhalb von zwei Jahren ab Antritt der Professur eine entsprechende Weiterbildung zu absolvieren
- ausgeprägte Kommunikations- und Teamfähigkeit
Darüber hinaus sind folgende Fähigkeiten und Kenntnisse wünschenswert:
- erfolgreiche Drittmittelakquisition als Principal Investigator
- Erfahrungen in der universitären Selbstverwaltung und Gremientätigkeit
- einschlägige außeruniversitäre Berufserfahrung
- Forschungserfahrungen an der Schnittstelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik/Informationswissenschaften
- Erfahrung in der Konzeption, Entwicklung und Leitung von berufsbegleitenden Universitätslehrgängen
Die Universität für Weiterbildung Krems sieht in der Diversität ihrer Mitarbeiter_innen hohes Innovationspotential und bekennt sich zur Vielfalt als leitendes Prinzip im Sinne ihres Code of Conduct und ihrer Führungsgrundsätze.
Gleichzeitig strebt sie eine Erhöhung des Frauenanteils an und lädt qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung ein. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt.
Wir freuen uns auf Bewerbungen von Menschen mit Behinderung, welche über das geforderte Profil verfügen.
Die ausgeschriebene Professur wird als Stiftungsprofessur vom Land Niederösterreich gefördert.
Die Berufung als Universitätsprofessor_in erfolgt unbefristet im Rahmen des Berufungsverfahrens gem. §98 UG.
Das Mindestgehalt entsprechend dem Kollektivvertrag für Arbeitnehmer_innen der Universitäten in der Verwendungsgruppe A1 beträgt EUR 6.362,50 brutto (Basis Vollzeit). Bereitschaft zur Überzahlung besteht bei entsprechender Qualifikation und Berufserfahrung.
Bitte legen Sie Ihrer Bewerbung das Datenblatt/application abstract und die zum Nachweis der Ausschreibungskriterien erforderlichen Dokumente (in deutscher oder englischer Sprache) bei:
- Lebenslauf/CV
- Anschreiben
- Vorstellungen zur Ausgestaltung der Professur (Konzept für Forschung, Lehre & Transfer)
- Projektliste
- Publikationsliste
- Evaluationen von Lehrveranstaltungen
- Application Abstract
Wir freuen uns auf Ihre überzeugende Bewerbung bis spätestens 02.09.2024 an das Rektorat der Universität für Weiterbildung Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems, postalisch oder per E-Mail an bewerbung@donau-uni.ac.at. Für Rückfragen steht Ihnen Frau Stefanie Vollgruber (E-Mail: stefanie.vollgruber@donau-uni.ac.at, Telefon: +43 2732 893 5535) gerne zur Verfügung.
Ergänzender Datenschutzhinweis:
Auf Basis unserer gesetzlichen Verpflichtung gem. § 98 Universitätsgesetz (UG) werden Ihre im Rahmen der Bewerbung bekannt gegebenen personenbezogenen Daten auch externen, zur Verschwiegenheit verpflichteten, Gutachter_innen zum Zweck der Beurteilung Ihrer Eignung offengelegt und von diesen für max. 12 Monaten nach Übermittlung des Gutachtens an die Universität für Weiterbildung Krems aufbewahrt.
Zum Open Peer Review freigegeben: Die Empfehlungen der DHd-AG Greening DH zum ressourcenschonenden Umgang mit Forschungsdaten sind jetzt online
Nach ihrem Beitrag zum DHCC Toolkit sowie Workshops auf den DHd-Jahrestagungen 2023 und 2024 stellt nun die DHd-AG Greening DH ihre Empfehlungen zum ressourcenschonenden Umgang mit Forschungsdaten vor – diesmal in deutscher Sprache.
Mit dieser Handreichung möchten wir allen geisteswissenschaftlichen Forschenden Hilfestellung im Umgang mit Forschungsdatenmanagementplänen an die Hand geben. Der Fokus auf FDM-Pläne hat sich aus der Feststellung ergeben, dass es sich dabei um eines der wenigen Tools handelt, das die Frage nach dem Umgang mit Ressourcen und damit unseren ökologischen Fussabdruck im Umgang mit Daten, Tools und Softwares thematisiert. Dies erfolgt aber meist implizit. Uns geht es mit den Empfehlungen darum, das Implizite explizit zu machen, für ökologische Fragen unseres Tuns zu sensibilisieren und zugleich darin zu unterstützen.
Die Empfehlungen sind in die sechs Bereiche Formate/Interoperabilität, Versionierung, Metadaten, Nutzungsszenarien und Speicherplatz/Langzeitarchivierung aufgeteilt. Diese haben sich aus dem Workshop „Der Weg zum grünen Forschungsdatenmanagementplan“ auf der DHd 2024 ergeben. In jedem dieser Bereiche werden klassische FDM-Pläne-Fragen in Hinsicht auf ihre Bedeutung für einen schonenden Umgang mit Ressourcen beleuchtet. Auf einige best practices wird ebenfalls hingewiesen.
Die DHd-Community besitzt wie keine andere das Know-How, um diese Empfehlungen soweit zu verbessern, dass sie auch für weniger digital affine Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler hilfreich sein können. So laden wir alle ein, jetzt mitzuwirken. Die aktuelle Version, ist durch das hypothes.is-Interface kommentierbar. Bis zum 31. August ist die Open Peer Review-Phase offen. Wir freuen uns auf zahlreiche, kritisch-konstruktive Kommentare unter diesem Link.
DH-Professuren im deutschsprachigen Raum visualisiert
Jan Horstmann (Universität Münster), Christof Schöch (Universität Trier)
Die Etablierung der Digital Humanities lässt sich anhand mehrerer Merkmale beobachten und analysieren, z.B. der Publikation DH-bezogener Forschungsbeiträge, der Bewilligung und Förderung von DH-Projekten, der Etablierung von Studiengängen mit Anteilen von oder explizitem Fokus auf DH, der Gründung von DH-Forschungszentren und – last but not least – der Ausschreibung und Besetzung von DH-Professuren. Für den deutschsprachigen Raum hat sich Patrick Sahles laufend aktualisierter Blogbeitrag „Professuren für Digital Humanities“ (https://dhd-blog.org/?p=11018; Zugriff: 08.07.2024) als eine zentrale Anlaufstelle herauskristallisiert: Er verzeichnet die seit 2008 ausgeschriebenen DH- (oder DH-bezogenen) Professuren im deutschsprachigen Raum, derzeit 139 an der Zahl. In quantitativer Hinsicht lässt sich dort ein guter Überblick gewinnen, etwa wie viele DH-Professuren pro Jahr ausgeschrieben wurden (bislang ist das Jahr 2021 mit 16 Ausschreibungen der Titelverteidiger).
Was dort fehlt, ist die Möglichkeit, die DH-Professuren im deutschsprachigen Raum auch in örtlicher und zeitlicher Indizierung in den Blick zu nehmen und dadurch verschiedene Fragen leichter zu beantworten, darunter: Welche Orte haben sich wann als DH-Standorte etabliert, indem sie eine oder mehrere DH-Professuren ausgeschrieben haben? Wo sind wann mehrere Professuren entstanden? Wo sind befristete Professuren nicht dauerhaft eingerichtet worden? Und vieles mehr. All dies kann eine interaktive, dynamische Kartenvisualisierung übersichtlich darstellen. Die dafür nötige Art der Zeit-Raum-Visualisierung ist im DARIAH-DE Geo-Browser (https://de.dariah.eu/geobrowser; Zugriff: 08.07.2024) anders möglich als etwa in Wikidata, weshalb wir die Sahle’schen Daten für die Anzeige in diesem Tool aufbereitet haben – und versuchen werden, sie zukünftig regelmäßig zu aktualisieren.1
Link zum Datensatz: https://geobrowser.de.dariah.eu/edit/index.html?id=EAEA0-B2E1-D8CE-AA03-0
Link zur Visualisierung: https://geobrowser.de.dariah.eu/index.html?csv1=https://cdstar.de.dariah.eu/dariah/EAEA0-B2E1-D8CE-AA03-0
Mit dem Fokus auf die raumzeitliche Verortung von DH-Professur-Ausschreibungen im deutschsprachigen Raum setzen wir einen etwas anderen Akzent als verwandte Projekte wie etwa: Mapping the Digital Humanities (Christof Schöch, Mapping the Digital Humanities, v0.1.0, March 2024. Digital Humanities Trier. URL: https://dhtrier.quarto.pub/dhmap/; Zugriff: 08.07.2024) oder Till Grallerts Vorstöße mit Daten aus Wikidata (vgl. https://digitalcourage.social/@tillgrallert/112575546388768661; Zugriff: 08.07.2024).
Methode und BeispieleIm Folgenden erläutern wir die methodischen Entscheidungen, die unserer Visualisierung zugrunde liegen. Prinzipiell erbt unsere Darstellung freilich die Data-capture-Entscheidungen, die bereits die Liste im Blogbeitrag Patrick Sahles bestimmen (und dort erläutert sind). Der Blog dient als Verzeichnis der seit 2008 im deutschsprachigen Raum erfolgten Ausschreibungen für DH-Professuren, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird dabei nicht erhoben. DH-Professuren, die besetzt, aber nicht ausgeschrieben wurden, werden nicht aufgeführt. Ein Listeneintrag besteht aus einer fortlaufenden Nummerierung sowie Jahr der Ausschreibung, Ort, Stufe, Denomination, Zuordnung und Ergebnis der Ausschreibung, zum Beispiel:
- 33, 2015, Wien, A1, Digital Humanities, Historisch-kulturwissenschaftliche Fakultät, Andrews
Dies lässt sich lesen als: 2015 wurde an der Historisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien eine unbefristete A1-Professur für „Digital Humanities“ ausgeschrieben und (nach Durchlaufen des Verfahrens, also in der Regel deutlich später) durch Tara Andrews besetzt.
Zwei Angaben sind für die raum-zeitliche Visualisierung über das Jahr der Ausschreibung hinaus besonders wichtig und sollen aus diesem Grund hier noch einmal kontextualisiert werden: Die Kategorie „Ort“ bezeichnet den Sitz der Hochschule, an dem die jeweilige Stelle ausgeschrieben wurde. Handelt es sich um eine Universität, wird auf den Eigennamen verzichtet (z.B.: „Düsseldorf“ statt „Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“). Vorteil davon ist, dass der Eintrag im Falle einer Umbenennung wie zuletzt etwa in Münster („Westfälische Wilhelms-Universität Münster“ zu „Universität Münster“) nicht angepasst werden muss. Fachhochschulen werden durch „FH“ gekennzeichnet. Bei Orten mit mehreren Universitäten erfolgt eine Präzisierung (z.B.: „Berlin (TU)“ für Technische Universität Berlin, „Berlin (HU)“ für Humboldt-Universität zu Berlin und „Berlin (FU)“ für Freie Universität Berlin). In unserer Visualisierung werden die Institutionen unterschieden, aber nicht an unterschiedlichen Orte innerhalb der jeweiligen Stadt visualisiert. In der Kategorie „Stufe“ wird durch „*“ auf eine befristete oder durch „°“ auf eine nebenberufliche Professur verwiesen. Bei dem Element Ergebnis wird durch „offen“ auf eine noch unbesetzte Stelle, durch „-„ auf ein abgebrochenes Verfahren und durch graue Unterlegung auf das Wiederverlassen der Stelle verwiesen. Zeitpunkte und -abläufe beziehen sich demnach auf den Zeitpunkt der Ausschreibung (mit dem Jahr als kleinste verwendete Zeiteinheit) sowie eine mögliche Befristung. Soweit ermittelbar, sind die Informationen zur Dauer der Besetzung einer Professur durch eine Person in den Datensatz aufgenommen worden.
Der DARIAH-DE Geo-Browser ermöglicht die dynamische und statische Darstellung von Daten und deren Visualisierung in einer Korrelation von geografischen Raumverhältnissen zu Zeitpunkten und -abläufen. Mittels der Visualisierung können räumliche Konzentrationen und Trends ersichtlich werden. Zur Visualisierung mittels des Geo-Browsers müssen die Datenstrukturen den Anforderungen des Geo-Browsers angepasst werden. Ein Eintrag des Geo-Browsers besteht aus neun Elementen: Name, Address, Description, Longitude, Latitude, Time Stamp, Time Stamp:begin, Time Stamp:end und GettyID.
- Name besteht aus der Kombination „Universität Ort“ oder „Fachhochschule Ort“. Eine Präzisierung erfolgt nur, wenn sie durch mehrere Universitäten notwendig wird.
- Address besteht aus dem Ortsnamen der Universität oder Hochschule. Für Universitäten oder Hochschulen, die an mehreren Orten lokalisiert sind, verwenden wir den erstgenannten Ort (z.B. Universität Erlangen-Nürnberg hat als Address „Erlangen“). Eine Zuordnung zu mehreren Orten ist im Geo-Browser nicht möglich.
- Description umfasst Stufe, Denomination, Zuordnung und Ergebnis der Ausschreibung nach folgendem Schema: Ergebnis: Denomination (Stufe), Zuordnung.
- Longitude, Latitude und GettyID wurden mit dem „Getty Thesaurus of Geographic Names (TGN)“ (https://www.getty.edu/research/tools/vocabularies/tgn/; Zugriff: 08.07.2024) ermittelt. Mit TGN kann jedem Ort genau ein Längen- und Breitengrad sowie eine eindeutige GettyID (eine Identifikationsnummer) zugeordnet werden. Eine exaktere Lokalisierung ist dem Sinn des Blogs entsprechend nicht vonnöten.
- Timestamp wird freigelassen, da keine exakten Zeitpunkte bestimmt werden müssen.
- Time Stamp:begin erhält als Eintrag das Jahr der Ausschreibung in der Form 20xx-01-01.
- Time Stamp:end haben wir bei unbefristeten Stellen generell auf 2039 gesetzt, den im Geo-Browser (derzeit) spätestmöglichen Zeitpunkt. Bei befristeten Juniorprofessuren verwenden wir das Fristende der jeweiligen Professur. Bei abgebrochenen Ausschreibeverfahren sind time stamp:begin und time stamp:end identisch, wodurch der entsprechende Eintrag in der dynamischen Visualisierung unberücksichtigt bleibt. Im statischen Modus wird der entsprechende Eintrag dargestellt.
Einige konkrete Beispiele aus unserem in dieser Art modifizierten Datensatz vermögen die Details zu verdeutlichen:
- Universität München, München, Schröter: Digitale Literaturwissenschaften (W2* mit TT W2), Department Germanistik, 13.466667, 48.7, 2022-01-01, 2028, 7134068
Dieses Datenelement wird gelesen als: Am Department Germanistik der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde 2022 eine (zum Zeitpunkt der Ausschreibung) bis 2028 befristete W2-Professur (mit Tenure Track) für Digitale Literaturwissenschaften ausgeschrieben und durch Julian Schröter besetzt. München besitzt die GettyID 7134068 und (das Stadtzentrum) befindet sich nach TGN bei Längengrad 13.466667 und Breitengrad 48.7.
- Universität Heidelberg, Heidelberg, offen: Papyrologie und Digitale Erforschung antiker Schriftzeugnisse (W3), Heidelberg Center for Digital Humanities (HCDH), 8.916667, 48.316667, 2024-01-01, 2039-12-31, 7166144
Dieses Datenelement wird gelesen als: Am Heidelberg Center for Digital Humanities (HCDH) der Universität Heidelberg wurde 2024 eine unbefristete W3-Professur für Papyrologie und Digitale Erforschung antiker Schriftzeugnisse ausgeschrieben. Die Stelle ist noch unbesetzt. Heidelberg besitzt die GettyID 7166144 und (das Stadtzentrum) befindet sich nach TGN bei Längengrad 8.916667 und Breitengrad 48.3166667.
AbschlussZusammenfassend lässt sich festhalten, dass unsere raumzeitliche Visualisierung der DH-Professuren im deutschsprachigen Raum eindrucksvoll die dynamische Entwicklung und die wachsende Bedeutung der Digital Humanities in der akademischen Landschaft aufzeigt. Diese kartografische Darstellung ermöglicht es, nicht nur die Verteilung und Häufigkeit der Professuren zu analysieren, sondern auch Hotspots oder ‘einsame Helden’ der DH-Entwicklung zu identifizieren. Durch die Integration in den DARIAH-DE Geo-Browser bieten wir Forscherinnen und Forschern, DH-Strukturverantwortlichen, Infrastruktureinrichtungen sowie der interessierten Öffentlichkeit eine neue Perspektive auf die Daten aus dem Blogpost von Patrick Sahle an. Die zunehmende Verbreitung und Etablierung von DH-Professuren zeigt jedenfalls, dass die Digital Humanities eine zentrale Rolle in der Zukunft der Geisteswissenschaften spielen werden.
[1] Wir danken herzlich Vincent Anker (studentische Hilfskraft im Service Center for Digital Humanities (SCDH) der Universität Münster) für seine tatkräftige Unterstützung bei der Aufbereitung der Daten.